Die Bau- und Kunstschlosserei in der Jahnstraße 5 verkörpert mehr als ein Jahrhundert Jenaer Handwerkstradition. 1885 wurde das Unternehmen durch den Kunstschmied Heinrich Teichmann gegründet und später von Otto Voigtsberger weiter geführt.

1947 heiratete Joachim Franke in die Firma ein und prägte über 50 Jahre lang deren Entwicklung. Am 22. Januar 1927 in Jena geboren, kann sich der Handwerksmeister noch lebhaft an die Nachkriegszeit erinnern. Als man aus den Trümmern Armierungseisen barg, um daraus Spezialzangen für die Glasindustrie zu fertigen und als aus dem Stahl von Eisenbahnreifen in der Werkstatt dringend benötigte Äxte und Beile geschmiedet wurden.

1957 übernahm Joachim Franke die Schlosserei, die auch in der DDR-Zeit ein leistungsfähiger und gefragter Betrieb war. So fertigte man in großem Umfang Treppengeländer für den Wohnungsbau und Schmiedearbeiten für das Zeiss-Kombinat an.

Auch Kunstschmiedearbeiten wurden ausgeführt, beispielsweise die großen Gitter und Tore am Durchgang des historischen Jenaer Rathauses. Bleibende Verdienste hat sich Joachim Franke über das Unternehmen hinaus durch seine engagierte Arbeit als langjähriger Vorstandsvorsitzender der Metallhandwerkergenossenschaft (Methag) sowie als Innungsobermeister bis 1998 erworben.

Für diese ehrenamtliche Tätigkeit hat ihm sein Sohn Thomas seit vielen Jahren den Rücken frei gehalten, indem er die Verantwortung für die Arbeit in der Werkstatt trägt. Der gelernte Werkzeugmacher, geboren am 30. November 1954, arbeitet seit 1974 im väterlichen Unternehmen. Seit 1980 Handwerksmeister, qualifizierte er sich außerdem zum Schweißtechnologen und erwarb in jüngster Zeit weitere Qualifikationen als "europäischer Schweißfachmann" sowie das betriebliche Zertifikat "zugelassener Schweißfachbetrieb".

Im Jahr 2002 übernahm er offiziell das Unternehmen. Auch nach der Wende hat die Firma Franke im Jenaer Stadtbild bleibende Spuren hinterlassen: beispielsweise mit dem Glasdach des Ernst Abbe Denkmals und den Toren am Nonnenplan. Eine besondere Herausforderung war die Restaurierung der stark verwitterten Kunstschmiedearbeiten am Nollendorfer Hof. Ihrer Tradition hinsichtlich Qualität und Zuverlässigkeit verpflichtet, führt Firma Franke heute sämtliche Arbeiten des Schlosserhandwerks für private und gewerbliche Auftraggeber aus.

Zum Team von Thomas Franke gehören mehrere Gesellen, eine Bürokraft und es werden auch Lehrlinge im Unternehmen ausgebildet. Sein Sohn Tobias, geboren am 11. August 1980, hat eine Lehrausbildung im Karosserie- und Fahrzeugbau erfolgreich abgeschlossen und gehört seit 2003 zum Team der Firma. Er erwarb 2009  die Qualifkation zum technischen Fachwirt und den Ausbilderschein, 2010 schloß er die Meisterausbildung- , 2011 die Qualifikation "internationaler Schweißfachmann"- und 2013 den Betriebswirt erfolgreich ab. Im Frühjahr 2015 wurde das Unternehmen nach der DIN EN 1090 zertifiziert. Im Herbst 2007 meldete Tobias Franke seine Erfindung, die Froschklappe, zum Patent an. Diese Verschlussklappe für das Rohrinnere vertreibt das Unternehmen mit großem Erfolg überregional. Mittlerweile agiert Tobias Franke als Produktionsleiter der Firma, betreut den Großteil der Projekte und Vater Thomas Franke leitet das Unternehmen gemeinsam mit ihm. In Verbindung mit der Froschklappe, dem zertifizierten Stahlbau und Tobias Franke als potentiellen Nachfolger, ist der Fortbestand dieses langjährigem Familienunternehms auch in der vierten Generation gesichert.